SPEZIFIZIERUNG DER QUALITÄTSFORDERUNG

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SPEZIFIZIERUNG DER QUALITÄTSFORDERUNG

Die meisten Kontroversen bei der Bereitstellung von Druckgussteilen stammen, wie bei den meisten anderen Industrieprodukten, von unterschiedlichen Auffassungen der Anbieter und Auftraggeber darüber, was erforderlich ist und was nicht.

Das soll nicht bedeuten, dass jeder Aspekt einer Druckgusskomponente aufwendigen, schriftlich festgehaltenen Standards unterworfen werden muss. Jedoch sollten Dimensionen und Eigenschaften, die eine kritische Bedeutung für die Bauteilfunktion haben, inklusive die ästhetischen Erwartungen des Auftraggebers, mit dem Druckgießer entschieden und vereinbart werden. Sofern möglich, sollte die Spezifizierung immer auf messbaren Größen basieren. Wenn eine subjektive Beurteilung nicht vermieden werden kann, sollten identische Beurteilungskriterien durch den Auftraggeber und den Druckgießer gemeinsam festgelegt werden. In diesen Fällen ist es außerdem wichtig, dass der Käufer des Gussteiles sich dieses subjektiven Qualitätserfordernisses vollkommen bewusst ist. Hiermit wird versichert, dass er diese Einflüsse vergleichen kann, wenn Angebote von Wettbewerbern verglichen werden.

Einige Gusseigenschaften, die spezifiziert werden sollten, werden auf der folgenden Seite zusammen mit potenziellen Methoden ihrer Prüfung aufgelistet. Wenn eine Entscheidung der zu spezifizierenden Qualitätsmerkmale erst einmal getroffen ist, sind weitere Entscheidungen hinsichtlich der Frage, wer sie prüfen sollte und mit welcher Häufigkeit, gefordert. Für große Mengen könnte dies bedeuten, dass für einige Qualitätsmerkmale der Einsatz statistischer Qualitätskontrollen spezifiziert werden sollte. Wegen der Folgekosten ist es sehr selten, dass jeder Aspekt eines Druckgussteiles hundertprozentig geprüft wird.

ISO 9001:2000

Viele Zinkdruckgussteile sind für ISO 9001 :2000 zertifiziert. Ohne diesen Standard auf irgendeine Weise schlecht machen zu wollen, soll daran erinnert werden, dass dies kein Produktstandard ist. Die Zertifizierung eines Unternehmens, den Vorgaben von ISO 9001 :2000 zu entsprechen, bedeutet, dass es ein kompetentes Qualitätssystem hat und dass man sich sicher sein kann, die Leistung zu erhalten, die man als Kunde spezifiziert hat. Fast alle qualifizierten Zinkdruckgießer sind für ISO 9001 :2000 registriert, aber auch viele Unternehmen mit einer bescheideneren Erfahrung sind ebenfalls zertifiziert. Mit ISO-9001 :2000 zertifizierten Unternehmen zu arbeiten sollte zumindest bedeuten, dass im Fall von zu engen Spezifizierungen der Produktqualitätsmerkmale das Unternehmen den Kunden informiert und diesem erlaubt wird, eine angemessene Reaktion durchzuführen.

Methoden der statistischen Qualitätskontrolle (Statistical Quality Control, SQC) werden in der Zinkdruckguss-Industrie sehr oft praktiziert, die statistische Fertigungskontrolle (Statistical Process Control, SPC) seltener. SQC hat mit der Messung des Produkts zu tun, während SPC von den Parametern der Fertigung handelt. Dies heißt allerdings nicht, dass SQC nur bestimmen kann, ob eine Lieferung von Gussteilen akzeptabel ist. In der Praxis werden während der Fertigung in regelmäßigen Intervallen Messungen an Probegüssen vorgenommen. Die Trends werden aufgezeichnet, so dass abhilfeschaffende Maßnahmen eingeleitet werden können, bevor Güsse produziert werden, die nicht der Spezifizierung entsprechen.

Es sollte bedacht werden, dass diese Methode nur für die kontrollierte Fertigung (« in control » processes) anwendbar ist und dass am Anfang für jede neue Form eine Prozessfähigkeitsstudie erforderlich sein wird, um festzustellen, ob diese innerhalb der vorgegebenen Toleranzen arbeitet.

Für Massenkomponenten mit einer kritischen Beschaffenheit wird eine Kombination aus SQC und/oder begrenzter SPC empfohlen, um Defekte annähernd vollkommen ausschließen zu können, ohne zugleich den Aufwand für eine 100% Kontrolle zu haben. Die Kosten der statistischen Qualitätsmethoden sind durch die Reduktion der Ausschussraten oftmals legitimer Natur, sowohl im Druckgussbetrieb selbst als auch während der folgenden Arbeitsvorgänge zur Montage.

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