Maschinelle Bearbeitung
Bohrer
Zinklegierungen können unter sehr unterschiedlichen Betriebsbedingungen gebohrt werden, dabei werden Schneideflüssigkeiten genutzt. Das Trockenbohren ist zwar möglich, aber für größere Durchmesser wird eine flüssige Schmierung grundsätzlich empfohlen.
Bohrergeometrie
Der HS-Spiralbohrer mit einer Standardgeometrie von 118° Spitzenwinkel und 12°-15° Freiwinkel ist für die meisten Bohrvorgänge angemessen. Diese Geometrie ist besonders geeignet, um Nicht-Eisenhaltige Legierungen zu bohren. Sie hat große, glatte Rillen sowie dünne Rippen, welche die Reibung und notwendige Vorschubkraft reduzieren und die Späne besser von den Schneiden abtransportieren. Der Einsatz der Mehrzweckbohrer ist eine gute Alternative. Flachere Spitzenwinkel (bis zu 136°) können genutzt werden, um die Wanderungsneigung der Bohrer während des Bohrens von Tieflöchern durch massive Abschnitte des Druckgussteiles zu minimieren.
Alle Schnittkanten müssen scharf gehalten werden. Das Nachschärfen sollte in entsprechenden Schleifvorrichtungen durchgeführt werden, um korrekte Winkel und Geometrien sicherzustellen. Bohrer abzuflachen oder die Rippen zu modifizieren wird nicht empfohlen.
Geschwindigkeit und Vorschub
Die Geschwindigkeits- und Vorschubraten für Löcher, bis zu einer Tiefe des dreifachen Durchmessers, auf einer Oberflächengeschwindigkeit von 90m/min basierend, sind wie folgt:
Loch durchmesser mm |
Vorschub mm/Umdrehung |
3.2 | 0.10 |
6.4 | 0.20 |
9.5 | 0.28 |
12.7 | 0.33 |
19.0 | 0.41 |
Vorschubpausen sollten während des Bohrens vermieden werden, da diese zum Fressen und zur Gratbildung führen können.
Bei Bohrlöchern, die tiefer als der dreifache Bohrerdurchmesser sind, sollte die Vorschubrate um 25% reduziert werden. Bei Bohrlöchern, die tiefer als der sechsfache Bohrerdurchmesser sind, sollten der Vorschub auf ungefähr 50% der oberen Werte gedrosselt werden. Für sehr tiefe Löcher sollte das Bohren mit Absetzen gestuft durchgeführt werden. Dadurch wird das Säubern der Rillen ermöglicht und die Schneidflüssigkeit erreicht die Spitze des Bohrers zur Kühlung und Schmierung.
Kegelsenkung
Die Kegelsenkung entfernt Grate von Bohrlöchern und senkt die Bohrung für Schraubenköpfe an, um das Hervorstehen von Schraubenköpfen über die Gussoberflächen zu vermeiden. Kegelsenkungswerkzeuge sollten lange Schnittkanten mit einem großzügigen Spanraum haben. Eingesetzte Schnittmesser aus Hartmetall sind sinnvoll für den Einsatz bei großen Durchmessern.
Der optimale Vorschub sollte versuchsweise ermittelt werden. Das Senkwerkzeug sollte schnell gegen das Werkstück geführt und gehalten werden. Damit wird eine optimale Qualität erzeugt.