Oberflächenbehandlung
Passivierung
Unter einer Passivierung versteht man die natürliche und chemisch gewollte Entstehung einer nichtmetallischen Schutzschicht auf einem metallischen Grundwerkstoff. Diese anorganische Schicht erzeugt eine gute Korrosionsbeständigkeit des Zinkdruckgussbauteiles sowie einen verbesserten Haftgrund für nachfolgende Lackierungen.
Es stehen verschiedene Passivierungsverfahren zur Verfügung, z.B. Phosphatieren und Chromatieren.
Der Einsatz des toxischen Chrom IV ist aufgrund der neuen EU-Gesetzgebung zur Passivierung, besonders im Automobilbau und Haushaltgeräten verboten. Die neuentwickelten z.T. patentierten Ersatzverfahren z.B. auf Chrom III – Basis ergeben eine fast gleichwertige Passivschicht.
Keine der bekannten chemischen Tauchbehandlungen die gegenwärtig zur Verfügung stehen, widerstehen einer Temperatur von mehr als 120°C ohne eine Schwächung ihrer Korrosionsschutzleistung. Jedoch können Zusätze und speziell für den Metallguss entwickelte Lacke die Temperaturbeständigkeit merklich verbessern.
Chemische Passivierungsbehandlungen sind einfach zu handhaben und stellen relativ geringe Qualitätsansprüche an den Druckguss. Die Geometrie des Bauteiles muss jedoch gewährleisten, dass die chemische Lösung die zu passivierenden Oberflächen gut erreicht und auch wieder aus Vertiefungen und Hohlräumen abfließen kann.
Zink-Druckgussteile könne als Trommelware oder einzeln an Gestellträger positioniert und behandelt werden. In der Trommel wird durch die Rotation das Auslaufproblem gelöst. Dies ist aber nur für kleine Teile anzuwenden. Bei größeren Gussteilen in einem Tauchkorb muss die Teilanordnung beachtet werden, um Lufttaschen zu vermeiden und zugleich einen freien Ablauf zu ermöglichen.
Die Anordnung der Bauteile auf einem Gestell ist für größere Gussteile geeigneter, nimmt aber durch das Aufstecken mehr Zeit in Anspruch und ist daher kostenaufwendiger. Gestellware setzt voraus, dass geeignete Befestigungspunkte am Teil vorhanden sind. Die Position dieser Gestellbefestigung sollte mit dem Druckgießer und dem Oberflächenveredler festgelegt werden.
Welche Passivierung und welche nachfolgende Lackierung gewählt wird, ist von der Beanspruchung abhängig. Relevante Kriterien sind z.B. Korrosionsbeständigkeit, äußeres Erscheinungsbild, Verschleißfestigkeit, Überzugsdicke, u.a.m..
Fußnote 2 und Zinc alloy diecasting – selected corrosion preventative finishes (Eigenname ?)